Auch in diesem Schuljahr fuhren unsere 10. Klassen wieder in einer ganztägigen Geschichtsexkursion am 17. Dezember in die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg in der Oberpfalz nahe der tschechischen Grenze.
Dieses Lager entstand dort 1938, weil hier große Granitvorkommen zu finden waren, die von den Häftlingen unter schlimmsten Arbeits- und Lebensbedingungen abgebaut werden sollten. Das Konzentrationslager war dabei nicht fernab von der Zivilbevölkerung, sondern direkt am Ortsrand von Flossenbürg errichtet worden. Es war also direkt Teil ihres Lebensalltages. Auch heute umschließt die Ortschaft den historischen Standort des Lagers. Bereits 1946 entstand hier auch die erste KZ-Gedenkstätte Bayerns auf Initiative polnischer Häftlinge, um die hier begangenen Verbrechen zu dokumentieren und einen Gedenkort für die Überlebenden zu schaffen.
Hier erkundeten die Schülerinnen und Schüler nun in Gruppen aufgeteilt mit Hilfe von fachkundigen Mitarbeitern die Gedenkstätte und befassten sich mit mehreren Biografien von ehemaligen KZ-Insassen und deren Familien sowie dem Aufbau des Lagers. Das Außengelände sowie die Dauerausstellung, in der sie mehr von den Opfern aber auch von den Vorgehensweisen der Täter erfuhren hinterließen beiden Schülerinnen und Schülern dabei prägende Eindrücke. Der Rundgang führte die Schülerinnen und Schüler schließlich zum bedrückend machenden „Tal des Todes“, wo die Leichen der Häftlinge im Krematorium verbrannt wurden. Die Exkursion endete mit der Erkenntnis, dass die Konzentrationslager ein dunkler Teil der deutschen Geschichte und ein wichtiger Teil einer verantwortungsvollen demokratischen Erinnerungskultur bleiben wird.

Bernhard Grunewald