Wer hätte das gedacht, dass es in Erlangen so etwas gibt?
Im Institut für Klassische Archäologie in der Kochstraße 4 steigt man die Treppen hinab, geht einen langen Gang entlang, beäugt von vielen Büsten an den Wänden, und dann traut man seinen Augen nicht: Man stößt auf einen hellen, freundlichen Raum, in dem Gipsabgüsse antiker Originale stehen. Wenn man anschließend durch einen dunklen Gang weitergeht, erreicht man den hinteren Saal, der die Originalsammlung enthält.
Genau dieses durften wir an einem grauen, regnerischen und kalten Dezembertag erleben, als wir von draußen das Gebäude betraten und den Wegweisern folgten. Herr Dr. Martin Boss erwartete uns bereits. Er erklärte und erzählte uns auf lockere Weise einiges Interessante zu den Statuen, die dort standen. Dabei ging es um den Ursprung der Plastiken, deren Bedeutung, um die griechischen sowie römischen Sagen, die Rückbesinnung anderer Epochen auf die Antike und um die Entstehung der Sammlung hier in Erlangen.
1853 wurde diese ins Leben gerufen und war Ausgangspunkt für das Fach der Klassischen Archäologie in Erlangen. Dieses nahm aber erst ein Vierteljahrhundert nach Gründung der Sammlung seinen Betrieb auf. Zu Beginn standen nur 15 Abgüsse nach klassischen Bildwerken der griechischen und römischen Antike im Raum, heute sind es weit mehr.
Im zweiten Teil der Führung, den wir in der Originalsammlung verbrachten, durften wir Originale anschauen und anfassen – den Hals einer alten Amphore sowie Münzen aus der griechischen und römischen Antike. Herr Boss erzählte mit Leidenschaft über die Bedeutung dieser archäologischen Fundstücke und über die Wichtigkeit der Arbeit, die Archäologen leisten. Was verraten uns das Fundstück und der Fundort? Was können wir für unsere heutige Zeit aus diesen Funden lernen, sodass wir auch die Gegenwart besser verstehen?
Nach diesem kurzweiligen Gespräch mit Herrn Boss war es möglich, die mitgebrachten Skizzenbücher als auch Bleistifte auszupacken und die Statuen zu zeichnen.
Unser Dank geht an Herrn Dr. Boss, der auf eine lockere Art das Interesse der meisten Schüler/innen weckte.
B.Viehmann