Im Rahmen des Sozialkunde- und Geschichteunterrichts beschäftigten wir, die Klasse 10e, uns mit dem Thema der Sozialen Marktwirtschaft und besuchten hierzu das seit Juni 2018 neu eröffnete Ludwig-Erhard-Zentrum in Fürth.
Am Dienstag, den 27.11.18, fuhren wir in Begleitung von Frau Klarmann und Frau Kraft in das nach Fürth. Das Museum lädt dazu ein, das Geburtshaus sowie die Ausstellung über Ludwig Erhards Lebensgeschichte zu entdecken. Unter der Begleitung einer Museumsführerin wurden wir durch das Geburtshaus geführt. Dabei konnten wir uns von seiner Lebensgeschichte bis zum 2. Weltkrieg ein Bild machen. Wir erfuhren, dass er durch den Familienbetrieb – ein Weiswarengeschäft in Fürth – und die Erziehung seiner Eltern sehr geprägt wurde. Seine Eltern, eine katholisch-protestantische Mischehe, erzogen ihn sowohl in der kaiserlich-monarchistischen Prägung des damaligen Deutschlands, aber auch wirtschaftlich-liberal, galt es doch ein Geschäft erfolgreich zu führen. Nicht nur er selbst absolvierte ein wirtschaftliches Studium, auch seine Ehefrau Luise, nach welcher das im Erdgeschoss befindliche Museumscafé benannt ist, hatte eine kaufmännische Ausbildung erhalten. 1929 ging das Geschäft der Eltern pleite und Ludwig wurde mit der Abwicklung der Insolvenz durch seinen Vater beauftragt.
Dies führte später auch zu seiner wirtschaftspolitischen Einstellung. In den modern gestalteten Räumen erfuhren wir außerdem etwas über den damaligen Stand der Wirtschaft in Deutschland. Die Wirtschaftskrise und Inflation wird den Museumsbesucher anhand eines „Livetickers“ näher gebracht. Hier sieht man sehr anschaulich den Preisverfall des Rindfleisches, der Kartoffeln oder auch des Briefportos.
In dem Hauptgebäude des Museums kann man die politischen Erfolge von Erhard sehr gut nachverfolgen, wie er mit der Politik begonnen hat und im Jahre 1949 Wirtschaftsminister wurde. Außerdem konnten wir anhand von Kurzfilmen die Einführung der sozialen Marktwirtschaft sehr verständlich nachvollziehen. Ludwig Erhard galt als Vater des „Deutschen Wirtschafswunders“. Die von ihm eingeführte soziale Marktwirtschaft ist bis heute das System der Deutschen Wirtschaft.
Beeindruckend war auch das „Zauberfenster“ eines Lebensmittelladens. Zunächst sah man nur wenige Lebensmittel und Drogerieprodukte ausgestellt, schaltete man an der Seite jedoch ein Licht an, erschienen wir von Geisterhand Waren in Hülle und Fülle. „Wie im Geschichtebuch!“ – so muss der Effekt der Währungsreform und des plötzlichen Warenangebots damals auch für die Menschen gewesen sein.
Insgesamt bekamen alle Beteiligte einen interessanten Eindruck des Lebensweges von Ludwig Erhard und dem politischen System der sozialen Marktwirtschaft übermittelt. Das Museum ist für alle Interessierte empfehlenswert.
Über die sehr positiven Rückmeldungen der Klasse habe ich mich natürlich sehr gefreut. Die Exkursion hat sich wirklich gelohnt. „Viel zu kurz, Frau Klarmann!“ – „Ich wusste gar nicht, dass man ein Museum so modern gestalten kann.“ – „Die tollen Lichteffekte…“
Johanna Weber, 10e und Yvonne Klarmann